… und dann waren wir noch in New York

Der Funkbeauftragte der Ortsfeuerwehr hat beruflich mit EDV zu tun. Beim Surfen im Internet besuchte er die Seite des New Nork Fire Department. Diese war so interessant, dass er beschloß, dem Commisioner der Stadt New York eine E-Mail zu schreiben und um die Möglichkeit eines Besuches nachzufragen. Nach sechs Wochen kam tatsächlich eine Einladung mit der Bitte, sich kurz vorher nochmal zwecks Abtimmung zu melden. Daraufhin besprach St. Schütte mit Ortsbrandmeister Heino Gellermann die Fahrt. Eine erste Informationsveranstaltung wurde durchgeführt und 11 weitere Kameraden entschlossen sich, die Ausbildungs- und Informationsfahrt mitzumachen.

Die Reise beginnt

Am 8. September war es dann soweit: Von Hannover aus ging es mit einer Lufthansa Maschine nach Frankfurt International und von dort aus mit dem Jumbo Jet über den Atlantik bis New York, JFK. Kurz nach dem Start wurden wir vom Kapitän persönlich über die Bordsprechanlage mit folgenden Worten begrüßt:

„Wir freuen uns außerordentlich, eine Abordnung der Ortsfeuerwehr Dedenhausen an Bord zu haben, die zur Aus- und Weiterbildung das Fire Department New York begrüßt“.

Nach Ankunft und Erledigung der Formalitäten (Einreise/Zoll) fuhren wir mit dem Taxi in unser Hotel gegenüber dem Madison Square Garden. Der frühe Nachmittag wurde genutzt, um den Broadway zu erkunden. Am nächsten Morgen wurde der erste offizielle Besuch durchgeführt: Die Fire Station in der 31″‚ street, Engine Company 1. Die Fahrzeuge, ein Gruppenfahrzeug mit Rüstsätzen wie Schere und Spreizer sowie eine Drehleiter wurden besichtigt.

Anschließend wurde mit den amerikanischen Kameraden über Einsatzgrundsätze und die Ausbildung diskutiert. Anbei ein paar Daten: Die Feuerwehr in Manhatton hat ca 4500 Einsätze im Jahr. Die Besatzung einer Fire Station besteht aus ca. 25 sogenannten Firefighters inkl. 1 Captain als Leiter und zwei Lieutnantns als Zugführer. Wenn man die Karte von New York von oben betrachtet, verlaufen fast alle Straßen im rechten Winkel, so das sich ein Gitter bildet. Aus diesem Gitter befindet sich senkrecht alle 10 Blocks und waagerecht alle 5 Blocks eine Fire Station. Dieses Modell des geographischen Feuerschutzes wurde als Modell für die USA übernommen, da New York die größte Herausforderung innerhalb der USA hat (UN Gebäude, Veranstaltungen, etc.).

Sightseeing

Nachmittags wurde dann das Feuerwehrmuseum der Stadt besucht. Man beachte, das der Eintritt umsonst ist, man bittet lediglich um eine kleine Spende. Wir wurden von einem Führer durch die verschiedenen Epochen der Feuerbekämpfung geführt und konnten anschließend noch im feuerwehreigenen Shop Artikel erstehen. Da das World Trade Center, (die Twin Towers) nicht allzuweit entfernt sind, wurde beschlossen, gemeinschaftlich mit dem Expresslift auf das Dach von New York zu fahren. Wir wurden mit einem herrlichen Blick belohnt. Am 10.9. stand der Besuch der Marine Company No. 1, ein Feuerlöschboot, auf dem Programm. Da die Taxifahrer von Mannattan sich doch nicht so gut auskannten, wurden wir mit drei Taxis an drei verschiedenen Orten abgesetzt. Die Sonne hatte an diesem Tag eine Auszeit genommen hatte und so regnete es in Strömen. Dies führte dazu, das drei Personen nahezu eine Durchschlageübung durchführten, um das Löschboot zu erreichen. Zur Gaudi der wartenden Kameraden erreichten Heino Gellermann, Günther Bieler und Stefan Schütte völlig durchnäßt den Liegeplatz. Dann endlich konnten wir das Boot besichtigen: Es ist 34 Meter lang und besitzt 2 8-Zylinder Motoren mit jeweils 1.000 PS. Zusätzlich sind für Feuerlöscharbeiten zwei 6-Zylinder Diesel mit jeweils 1.000 PS installiert. Das Wasser wird direkt aus dem Hudson River gesaugt und an sechs Wasserwerfer verteilt. Der Druck der Pumpen ist so gewaltig, dass der Steuermann der Bootes gut reagieren muß, da das Boot durch den Wasserdruck entgegen der Spritzrichtung gedreht wird.

Plötzlicher Einsatz

Plötzlich erfolgte während des Besuch eine Alarmierung des Löschbootes. Auf die kurze Frage von St. Schütte, ob die Deutschen warten sollten antwortete der diensthabende Lieutnant. „come along“ also: mitkommen. Wir besetzten das Boot unter der Maßgabe niemand zu stören. Die Meldung lautet: „Passagiere eingeklemmt.“ Nach ca. zwei Minuten war das Boot frei und liefen volle Kraft auf den Hudson River hinaus.

Entwarnung

Kurz vor erreichen der Einsatzstelle wurde über Funk Entwarnung gegeben. Daraufhin nutze der Käpitän die Gelegenheit uns den Flugzeugträger „Intrepid“ und den Zerstörer „Owens“ zu zeigen und schipperte uns anschließend bis nach Liberty Island, wo wir die Freiheitsstatue bewundern konnten. Danach fuhren wir zum Anlegeplatz zurück. Am 11.9. führten wir eine Stadtrundfahrt durch die wichtigsten Stadtteile von New York durch. Es wurden u.a. Manhattan, Chinatown und Harlem besucht. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, dies nutzten Dieter „Kecker“ Gellermann und Dieter Grete zu einem Rundflug um die Insel mit dem Hubschrauber. Zum Abschluß wurde mit allen Kameraden eine Hafenrundfahrt durchgeführt. Dabei wurde von Reiseführer auf die einzelnen Details dieser riesigen Stadt eingegangen, so daß wir einen letzten eingehenden Eindruck vermittelt bekamen. Gegen 16:00 besetzen wir den Flieger in Richtung Heimat.